Über F-Gase

Fluorierte Treibhausgase (F-Gase) sind eine Familie von künstlichen  Gasen, die in der modernen Gesellschaft eine entscheidende Rolle spielen.

Aufgrund des Ausstiegs aus der Verwendung von FCKW, die nach dem Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht der Erde verboten sind, ist die Verwendung von F-Gasen seit den 1990er Jahren stetig gestiegen. Die Verwendung von F-Gasen wird nun gemäß dem Kigali Amendment zum Montrealer Protokoll kontrolliert und schrittweise abgebaut. , -Die Verwendung von Hydrofluorolefinen (HFO) und Hydrochlorfluorolefinen (HCFO) mit einem extrem niedrigen globalen Erwärmungspotenzial (GWP) hingegen wird als Ersatz für die teilfluorierten Kohlenwasserstoffe (HFKW) zunehmen , da die Nachfrage nach Kühlung, Klimaanlagen und Wärmepumpen insbesondere in Entwicklungsländern zunimmt.

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Es handelt sich um Gase oder Flüssigkeiten mit niedrigem Siedepunkt, die, wenn sie in die Umwelt abgegeben werden, fast ausschließlich in die Umgebungsluft gelangen, ohne darin persistent zu sein. Sie haben ein geringes Adsorptionspotential (niedriger log KOW) und zerfallen schnell in der Atmosphäre.

Eine kleine Gruppe von F-Gasen produziert als Nebenprodukt ihres Abbaus in der Atmosphäre Trifluoressigsäure (TFA). TFA kommt natürlich in großen Mengen in den Ozeanen vor (bis zu 200 Millionen Tonnen). HFO und HCFO haben eine bestimmte atmosphärische Lebensdauer, die in Tagen oder Monaten gemessen wird, während HFKW in Jahren oder Jahrzehnten gemessen werden.

Obwohl alle F-Gase ozonfreundlich sind, haben einige von ihnen einen hohen GWP-Wert und tragen daher zum Klimawandel bei, wenn sie emittiert werden. Ähnlich wie Kohlendioxid haben HFO und HCFO extrem niedrige GWP-Werte, weshalb sie verwendet werden, um HFKW mit hohen GWP-Werten zu ersetzen.

Obwohl F-Gase bei der Herstellung von energieeffizienten Geräten, Produkten und anderen Anwendungen zur Steigerung der Energieeffizienz verwendet werden, trägt die Freisetzung der Gase selbst potenziell in gewissem Maße zur globalen Erwärmung bei. Zur Minimierung oder Vermeidung von Emissionen werden gute Begrenzungspraktiken und ordentlich durchdachte Geräte eingesetzt.

In der EU werden F-Gas Emissionen daher durch zwei Rechtsakte reguliert: die F-Gas-Verordnung 517/2014 und die MAC-Richtlinie (Klimaanlagen in Kraftfahrzeugen) 2006/40/EG.

Die F-Gas-Verordnung regelt die Emissionen von F-Gasen, schreibt eine Berichterstattung vor und reduziert mithilfe eines Quotensystems die Menge an HFKW, die auf den EU-Markt gebracht werden dürfen.

Dieses Quotensystem zielt darauf ab, bis 2030 eine Verringerung der HFKW um 79 % gegenüber 2015 zu erreichen, damit der Übergang zu F-Gasen mit niedrigerem GWP-Wert vorangetrieben wird.

Derzeit werden die meisten F-Gase von der OECD und dem Inter-Organization Programme for the Sound Management of Chemicals (IOMC) als Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) eingestuft. Der von fünf europäischen Ländern vorgebrachte Vorschlag einer REACH-Beschränkung entspricht der OECD-Definition, was bedeutet, dass diese Gase möglicherweise unter eine PFAS-Beschränkung fallen könnten. Diese PFAS REACH-Beschränkung zielt darauf ab, die Risiken zu bekämpfen, die von PFAS ausgehen, was eine breite Produktpalette von Gasen bis hin zu Polymeren abdeckt.

Es ist wichtig hervorzuheben, dass die in der Kältetechnik, in Klimaanlagen und in der Isolierschaumindustrie verwendeten HFKW, HFO und HCFO eine besondere Untergruppe fluorierter Verbindungen sind und nicht die gefährlichen Eigenschaften einiger spezifischer PFAS wie Perfluoroctansäure (PFOA) und Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) aufweisen.

Ein  Verbot von F-Gasen ist daher unnötig und könnte ernsthaft die Fähigkeit beeinträchtigen, energieeffiziente Kälte-, Klima- und Wärmepumpen (RACHP) herzustellen und durch Dekarbonisierung zu einem Wandel der Heiztechnik beizutragen, was jedoch notwendig ist, um die CO2-Emissionen global zu reduzieren und auf CO2-Neutralität hinzuarbeiten. Ein Verbot ihrer Anwendung könnte auch Patienten betreffen, die auf die Verwendung von Dosierinhalatoren als lebensrettende Arzneimittel angewiesen sind.

Die F-Gas-Verordnung trat in Kraft und führte zur Einführung von F-Gasen mit niedrigerem GWP-Wert, besserer Begrenzung und geringeren Emissionen. Eine der unbeabsichtigten Nebenwirkungen der Einführung dieses Quotensystems und der verringerten Verfügbarkeit von HFKW war jedoch die Entwicklung eines Schwarzmarktes für HFKW in der EU. Illegale HFKW-Kältemittel werden auf vielfältige Weise in die EU geschmuggelt, was sich negativ auf viele Einzelpersonen und Unternehmen in der EU auswirkt und die Ziele der F-Gas-Verordnung sowie die Klimaziele der EU in gewissem Maße untergräbt. Der EFCTC informiert und findet Lösungen für dieses Problem. Weitere Informationen finden Sie hier: https://stopillegalcooling.eu/.

Hersteller von Kältemitteln haben HFO und HCFO mit extrem niedrigen GWP-Werten entwickelt und mit Geräteherstellern zusammengearbeitet, um deren Verwendung entweder als einzelne Stoffe oder in Mischungen mit HFKW einzuführen. Zusammen tragen Kältemittel mit niedrigerem GWP-Wert, energieeffiziente Systeme und eine verbesserte Kältemitteleindämmung zur Verringerung erderwärmender Emissionen bei. Die gesamte Lieferkette legt zudem den Schwerpunkt auf die Kreislaufwirtschaft, wobei F-Gase wiederverwendet und mit hoher Reinheit zurückgewonnen werden.

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